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Die Gebetshaltung

Die Gebetshaltung

Kein noch so umfangreiches Studiums oder nur verstandesmäßiges Betrachten kann die unmittelbare Übung der Rosenkranzmeditation ersetzen. Genauso wie ein Schriftsteller irgendwann aufhören muss zu planen, um mit dem Schreiben zu beginnen, so muss die Person, die zu beten vorhat irgendwann einmal anfangen zu beten. Du kannst dich nicht nur in die Rosenkranzverehrung hineindenken. Irgendwann einmal musst du die Perlen in die Hand nehmen und tätig werden.

Allerdings ist der Gebetsakt eine heilige Handlung. Wie uns schon der Hl. Paulus sagt: „So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen, der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können“ (Römer 8,26). In der Rosenkranzverehrung bitten wir Maria, für uns Fürsprache zu halten. Mit demselben Heiligen Geist, der sie überschattet hat, verbindet sie sich mit unseren Gebeten in unvergleichlicher Leidenschaft.

Das Rosenkranz Gebet spricht ein paar der geläufigen Probleme an, die wir im allgemeinen mit dem Gebet haben. Er gibt uns eine gemeinsame Sprache, eine Grundvoraussetzung für das Gespräch und die gegenseitige Mitteilung. Wenn du in die Anwesenheit Gottes eintrittst, bist du vielleicht scheu und sprachlos --- eine verständliche Reaktion, wenn man jemand zum ersten Mal begegnet. Oder vielleicht hast du eine unrealistisch überhöhte Vorstellung darüber, wie anspruchsvoll ein Gebet sein soll. Wegen seiner Einheitlichkeit ist der Rosenkranz ein ausgezeichnetes Gebet, um solche Hindernisse zu überwinden. Der Rosenkranz kann mühelos in Gruppen oder alleine gebetet werden. Wie Papst Pius XI schrieb, ist der Rosenkranz „zweifellos für alle einfach.“ In gewisser Weise tut der Rosenkranz die Arbeit für dich. Um sie zu tun, musst du nur da sein.

Die Leute mögen es, auf zahlreiche verschiedene Art und Weisen zu beten -- feierlich oder ungezwungen; in Abgeschiedenheit oder in Gemeinschaft mit unterschiedlichen Stufen der Meditation. Viele Leute lieben es, den Rosenkranz in Gruppen zu beten. Sich einer Rosenkranzgruppe anzuschließen kann helfen, sich mit ihm vertraut zu machen. In diesem Zusammenhang könnten Sie sich fragen, wo Sie am liebsten beten. Die meisten Leute lieben einen ruhigen Ort -- einen Platz oder einen Park, wo sie nicht gestört werden, z.B. eine Kirche. Andere Leute beten den Rosenkranz, während sie unterwegs sind. Der beständige Rhythmus des Gehens, des Laufens oder selbst des Radfahrens hilft ihnen, in eine tiefere Meditation einzugehen. Viele Leute beten den Rosenkranz, wenn sie im Verkehr warten oder wenn sie im Bus oder Flugzeugen sitzen.

Ablenkungen können ein tief gehendes Gebet schwierig machen, aber das Gebet muss nicht notwendigerweise tief gehend sein, um zuinnerst wirksam zu sein. Ich habe gelernt, meine Ablenkungen nicht zu bekämpfen, sondern mich an sie zu lehnen, sie zu umarmen. Manchmal möchte ich mein Gebet anhalten und die Ablenkung benennen: „Herr, ich werde durch die Leute, die sich hinter mir unterhalten, abgelenkt. Bitte hilf mir, dass ich in mir selbst zur Ruhe komme.“ Überraschenderweise sind jene äußeren Ablenkungen oft eine Möglichkeit, durch die mich Gott zu einem neuen Verständnis führt, einer Erkenntnis eines Problems oder einer Antwort darauf. Gott verwendet alles, um von uns Beachtung zu erlangen. Vermute nicht, dass du etwas falsches tust, weil du abgelenkt worden bist. Dass du deiner Ablenkungen bewusst bist, ist wahrscheinlich ein Anzeichen, dass du dich auf dem richtigen Weg befindest.

Englischer Originaltext aus: The Seeker 's Guide to the Rosary von Liz Kelly

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