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Der Ursprung des Rosenkranzes

Der Ursprung des Rosenkranzes

Um die gegenwärtigen Bemühungen - den Rosenkranz zu erneuern, zu verstehen ist einige Kenntnis über seine Ursprünge und seine frühe Geschichte hilfreich. Folgende Entwicklungsstufen bezüglich der Herkunft des Rosenkranzes sind wesentlich:

1. Wiederholung des Ave Maria im 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Betrachtung der Freuden Marias; zuerst fünf (die Verkündigung, die Geburt, die Auferstehung, die Himmelfahrt, die Aufnahme in den Himmel); danach sieben, später fünfzehn (die den zwanzig Dekaden des Psalters entspechen). Später finden wir auch Beispiele von himmlischen Freuden, die den freudenreichen Erlebnissen im Leben Marias gegenübergestellt sind.

2. Für die nächsten beiden Jahrhunderte (dreizehntes und vierzehntes) findet eine ähnliche Entwicklung im Hinblick auf die Schmerzen Marias (fünf, später sieben) ( durch franziskanische und servitische Einflüsse) statt.

3. Im vierzehnten Jahrhundert hat der Rosenkranz auch die Bedeutung des Florilegiums, einer Sammlung frommer Gedanken oder kleiner Gedichte über Maria. Die Strophen,(die in der Anzahl 50, 150... variierten) wurden mit Ave gereimt, worauf die Rezitation des Ave Marias folgte.

4. Im fünfzehnten Jahrhundert entstehen der Rosenkranz der Kartäuser und Dominikaner, die beide noch heute gebetet werden. Der Kartäuser Rosenkranz (Dominikus, der Kartäuser aus Trier, ca. 1410) ist eine Aufeinanderfolge von 150 Ave Maria mit angefügten Hinweisen auf das Leben Christi und Marias (zum Beispiel: die Verkündigung). Der dominikanische Rosenkranz (von Alain of Roche, Douai, ca.1460) ist in drei Gruppen von Geheimnissen aufgeteilt, die sich auf die Menschwerdung, die Passion und die Auferstehung Christi beziehen. Er bestand aus den biblischen Versen des Ave Maria mit 50, dann 150 kleinen „Einfügungen“ (clausulae), die nach dem Namen Jesu hinzugefügt wurden. Die clausulae sind unsere heutigen „Geheimnisse“ und wurden in drei Reihen zu je 50 aufgeteilt. Schließlich wurden die clausulae oder die Geheimnisse auf die gegenwärtigen fünfzehn freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse beschränkt. Dieses spätere Rosenkranzgebet ist das allgemein bekannteste, ja sogar seit dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts die Norm, nicht zuletzt dank den Rosenkranzbruderschaften (seit 1475).

5. Im Mittelalter gab es verschiedene Formen des zweiten Teils des Ave Maria. Der gegenwärtige Text erschien zum ersten Mal im Römischen Brevier (1568). Keine Vorschrift zeigte an, dass diese Form im Rosenkranz gebraucht werden sollte. In seiner Approbation (1569) wurde vom Rosenkranz als der „Betrachtung der Geheimnisse Christi verbunden mit dem Englischen Gruß“ gesprochen.

6. Die Gewährung der Ablässe bewirkte dass die Form des Rosenkranzes mehr als vierhundert Jahre lang unverändert blieb. Alle Ablassgebete sollten nach der vorgeschriebenen Form ohne irgendeine Abweichung gebetet werden. Selbst empfehlenswerte Gepflogenheiten wie das Einfügen der clausulae wurden abgeschafft, wenn nicht eine Ausnahme gewährt wurde, wie z.B. für die deutsch sprechenden Gebiete, wo die clausulae üblicherweise hinzugefügt wurden.

ZUR GESCHICHTE DES ROSENKRANZGEBETES

Aus dem christlichen Altertum wird besonders von den Wüstenvätern und den Nachahmern ihrer Aszese die Reihung von Gebeten, vor allem des Herrengebetes, berichtet. Zum Zählen der Gebetseinheiten benutzten sie Steinchen u. ä. oder geknotete Schnüre. Große Bedeutung gewinnt die Reihung des Vaterunsers als Ersatz für das Psalmenbeten, das den Leseunkundigen meist nicht möglich war; das führt zu einer Bevorzugung der Zahl 150 entsprechend der Zahl der 150 Psalmen. Der Übergang dieses Reihengebetes in den marianischen Bereichen beginnt im 13./14. Jh. Einerseits entstehen gereimte Grußgebete an Maria, deren Strophen gern mit Ave beginnen; andererseits wird seit dem 11./12. Jh. das Ave-Maria (Gegrüßet seist du, Maria) immer mehr zu einem volkstümlichen Gebet.



Der Trierer Kartäuser Dominikus von Preußen (+ 1460) fasste die Ereignisse des Lebens Jesu in 50 Schlusssätzen ("clausulae") zusammen, die sich an den (damals allein üblichen) ersten Teil des "Gegrüßet seist du, Maria" anschlossen. Durch Reduktion auf 15 Geheimnisse (in der heutigen Gestalt um 1483 in Süddeutschland nachgewiesen, seit 1600 allgemein üblich: freudenreiche, schmerzhafte, glorreiche Geheimnisse) und durch Gliederung der Gebetsreihung in Zehnergruppen entsteht so der heutige Rosenkranz. Die Beifügung der drei Ave mit dem Gebet um die drei göttlichen Tugenden (Glaube, Hoffnung, Liebe) erwuchs aus der nachtridentinischen Frömmigkeit. Daneben blieben andere Formen des Rosenkranzes durchaus bestehen.

Die Formulierungen der lichtreichen Geheimnisse gehen auf Papst Johannes Paul II. zurück. Diese fünf Gesätze sind Sätze, die ein Glaubensgeheimnis zwischen Kindheit und Leiden Jesu nennen. Sie ergänzen die drei klassischen Formen (freudenreicher, schmerzhafter und glorreicher Rosenkranz). In der deutschsprachigen Tradition gibt es weitere Formulierungen, die sich verbreitet haben (insbesondere der trostreiche Rosenkranz - vgl. Gotteslob 33, 6). .

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